Ilmenau ist das, was du daraus machst

Seilbahn auf dem Abstellgleis

ILMENAU (am). Eine Seilbahn auf den Kickelhahn wird es unter den aktuellen Bedingungen nun doch nicht geben. Das erklärte Ilmenaus Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber (CDU) gestern überraschend auf Anfrage von "Thüringer Allgemeine". Nach der Absage von Fördermitteln für das Projekt wird versucht, ein Tourismus-Paket mit mehreren Vorhaben für Ilmenau und Umgebung zu schnüren.

 

Die Absage aus dem Thüringer Wirtschaftsministerium war knapp und unmissverständlich: Eine Förderung der Seilbahn auf den Kickelhahn werde es nicht geben, hieß es. Spätestens durch dieses Nein wurde ein Vorhaben in Frage gestellt, das der Stadtrat von Anfang an kritisch diskutierte - und das nun durch die praktische Versagung finanzieller Unterstützung für die nächste Zeit vom Tisch ist. Denn auch im Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr bekam Ilmenaus Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber vergangene Woche keine Mut machende Auskunft über das von ihm forcierte Seilbahn-Projekt: Die Behörde sei schlichtweg nicht zuständig, bestätigte Sprecher Wolfgang Herbrand.

 

Und so verkündete gestern das Stadtoberhaupt gezwungenermaßen das vorläufige Ende der Kickelhahn-Seilbahn-Träume. "Das heißt nicht, dass das Projekt nicht noch einmal aufgegriffen wird, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. Auch privates Engagement ist dabei denkbar", erklärte Gerd-Michael Seeber.

 

Denkbar aber ist zunächst vielmehr anderes. Mag die Befürworter einer Seilbahn der vorläufige Abschied von ihr auch schmerzen - das Nein macht den Weg frei für neue Varianten. Denn "in der Verantwortung stehen wir: Unabhängig von einer Seilbahn müssen wir Möglichkeiten finden, um den Tourismus nach vorn zu bringen", schätzt CDU-Stadtchef Thomas Fastner ein. So sei es durchaus lohnenswert, sich Gedanken über die Interessen von Ski- oder Downhillfahrern zu machen - auch am Kickelhahn. "Zudem sind wir ja auf Ideensuche zur Fischerhütte", spielt Fastner auf die offene Zukunft der historischen Glashütte an. Aus Sicht der Linken ist es ohnehin an der Zeit, sich wieder an der einst erstellten Tourismuskonzeption für Ilmenau zu orientieren. "Dort hat eine Seilbahn nie drin gestanden", kritisiert Dr. Klaus Leuner als Vorsitzender jener Fraktion, die seinen Angaben zufolge "entschlossen war, harten Widerstand" gegen die Liftpläne auf den Kickelhahn zu leisten. "Und es sollte auch nicht so getan werden, als ob das Vorhaben allein mit dem OB steht oder fällt - die Mehrheit des Stadtrates hat einen Sperrvermerk an dem Seilbahn-Gutachten beschlossen", moniert Leuner. Doch es ist freilich ein Unterschied, wenn Gerd-Michael Seeber als führender Protagonist in der Sache, der sogar den eigenen Reihen beim Neujahrsempfang einen fehlenden Hang zu Visionen attestierte, nun selbst relativ gelassen über die vorläufige Seilbahn-Abkehr spricht.

 

Frauenwalds Forstamtleiter Hagen Dargel hatte überdies Bedenken. "Das wäre ein massiver Eingriff in die Natur gewesen, zudem hat Massentourismus mit der von Goethe beschriebenen Ruhe nichts zu tun", findet er - und signalisiert zugleich Offenheit seiner Behörde hinsichtlich anderer Ideen. Denn statt einer Seilbahn soll vorerst mit ministerieller Hilfe eine touristische Modellregion rund um Ilmenau geschaffen werden. Von "riesigen Schnittmengen" spricht der Oberbürgermeister hinsichtlich der Interessen von Studenten und Touristen. Im Spagat zwischen Universität und Fremdenverkehr soll ein Paket mit mehreren Projekten geschnürt werden - Details könnten erst nach weiteren Gesprächen mit Regierungsvertretern bekannt gegeben werden, sagt Ministeriumssprecher Wolfgang Herbrand.

 

Für Seeber gilt es, die 100 000 jährlichen Übernachtungen in der Stadt zu halten, "und das wird schwer genug", weiß der Stadtchef. Doch schließlich ist da auch noch die oft genug ausgeschlagene Handreichung aus der Nachbarstadt Langewiesen. "Ich könnte mir das Schortetal als kommunal übergreifendes Projekt vorstellen", sagt Bürgermeister Horst Brandt (SPD). Möglicherweise sind sich beide Stadtchefs in Sachen Visionen näher als sie glauben: "Ich war für eine Seilbahn - allerdings vom Schortetal aus auf den Lindenberg. Dann hätten Bergwerk ´Volle Rose´ und Talstation gemeinsam betreut werden können", meint der Langewiesener Bürgermeister.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine vom 16.04.08 (Onlineausgabe, Ilmenau)

Ilmkreis kriminalistisch eher friedlich

Der Ilmkreis bleibt im Vergleich zu den anderen Landkreisen der Polizeidirektion Gotha die am wenigsten kriminalitätsbelastete Region. Einem Anstieg der Fallzahlen im Ilmkreis stehen stärker schwankende Werte in Eisenach und Gotha gegenüber, die nach einem Anstieg 2006 nun 2007 wieder Rückgänge verzeichneten.

 

ILMKREIS. Die Wahrscheinlichkeit, im Ilmkreis Opfer einer Straftat zu werden, drückt sich in Fällen je 100 000 Einwohner aus. Sie liegt im Ilmkreis bei 5750 (im Jahr 2006: 5348) und damit niedriger als in den Landkreisen Gotha mit 5812 (2006: 6231) und Eisenach mit 6174 (2006: 6231). Alle Werte unterschreiten den Thüringendurchschnitt von 6366 und den Bundeswert von 7647 deutlich.Dirk Schaefer, Leiter der Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau, macht den Anstieg vor allem am sich verändernden Anzeigeverhalten der Bevölkerung fest. Oh- nehin lassen sich die Zahlen nur schwer mit denen des Vorjahres vergleichen, weil jetzt erstmals alle Fälle aufgelistet sind, deren Tatort im Ilmkreis liegt. In früheren Jahren wurden diese nach der Bearbeitung in jene unterschieden, die die Polizeiinspektion selbst bearbeitet, und jene, die die Kriminalpolizeiinspektion in Gotha oder auch das Landeskriminalamt untersucht.So erklärt sich auch der vergleichsweise starke Anstieg etwa bei den Verdächtigenzahlen von 2239 auf 2982. Fast die Hälfte aller Straftaten sind Diebstähle (2762), es folgen Sachbeschädigungen (1041), Vermögens- und Fälschungsdelikte, darunter auch jegliche Betrugshandlungen (989), Körperverletzungen (666), Straftaten gegen die persönliche Freiheit (251) und die sexuelle Selbstbestimmung (75). Besonders im Blickfeld ist auch die Rauschgiftkriminalität, deren Fallzahlen (rund 100) ebenso unverändert sind wie die in der Natur der Sache liegende Aufklärungsquote. Bei der Sachbeschädigung ragen Anzeigen wegen Graffiti heraus: Von den 186 Fällen sind 139 aufgeklärt, eine mit fast 75 Prozent gleichbleibend hohe Quote, wie Torsten Kunze von der Kriminalpolizeiinspektion Gotha erklärte.Unter den spektakulären Fällen 2007 zählte er für den südlichen Ilmkreis in Neustadt am Rennsteig im November die Messerattacke eines Ehemannes gegen seine Frau auf, bei der zwar nur vergleichsweise geringe Verletzungen entstanden, die Tat aber trotzdem als versuchter Totschlag klassifiziert wurde. Der Täter sei zwischenzeitlich ins Landesfachkrankenhaus Mühlhausen eingewiesen worden.

 

Regional bleiben die Mittelzentren Arnstadt und Ilmenau Schwerpunkte, wobei die Kreisstadt weiter vorn liegt. Fast drei Viertel aller Fälle passieren in den beiden Städten.Als Trend zeichnet sich eine steigende Belastung im Norden des Kreises ab, wo in den Gewerbegebieten auch die Verlockungen für Straftäter wachsen. Deswegen, so Schaefer, werde man mit Verstärkung der Arnstädter Polizeistation reagieren und die Streifenpräsenz auf der Straße stärken.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine 13.03.2008 (Onlineausgabe, Ilmenau)

 

Polizeiliche Kriminalstatistik 2007

Thüringer Gesetz zur Vorbereitung der Neustrukturierung der Thüringer Polizei beschlossen

Der Thüringer Landtag hat heute das Thüringer Gesetz zur Vorbereitung der Neustrukturierung der Polizei abschließend beraten und beschlossen. Nunmehr kann das Projekt zur Optimierung der Polizeistruktur „OPTOPOL“ die Phase „Durchführung der Umorganisation der Thüringer Polizei“ unmittelbar vorbereiten.

 

Innenminister Dr. Karl Heinz Gasser: "Heute ist ein guter Tag für die Thüringer Polizei. Mit der Neustrukturierung der Thüringer Polizei werden die Führungsebenen der Polizei gestrafft und die Basisdienststellen erheblich gestärkt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Thüringer Polizei werden von administrativen Aufgaben entlastet und die operative Basis gestärkt."

 

Die wesentlichen geplanten Änderungen in der Thüringer Polizeiorganisation sind:

- Neustrukturierung mit vier Polizeidirektionen an den Standorten Erfurt, Gera, Nordhausen und Suhl

- Personelle Stärkung der Verkehrspolizei- und der Polizeiinspektionen

- Umstrukturierung der Abteilung Polizei im Innenministerium einschließlich der Errichtung eines kooperativen Landeseinsatzstabes

- Übertragung der Aufgaben des Thüringer Polizeiverwaltungsamtes an andere Behörden und Einrichtungen

- Einführung einer belastungsorientierten Personalverteilung und –berechnung, in der die tatsächliche Arbeitsbelastung sowie territoriale und demografische Besonderheiten berücksichtigt werden.

 

Quelle: Thüringer Innenministerium - www.thueringen.de/de/tim/aktuell/presse/31144/uindex.html (27.02.08)

Ilmenau will mehr für Radfahrer tun

ILMENAU (am). Mit den Routen an Gera und Ilm sowie hinauf zum Rennsteig treffen mittlerweile drei überregional bedeutsame Radwege in Ilmenau zusammen, hinzu kommen dutzende Studenten in der Innenstadt - das verpflichtet. In den nächsten Jahren soll die Infrastruktur für Radfahrer in Ilmenau deutlich aufpoliert werden. Der Ausbau der Infrastruktur für den Fahrradverkehr in Ilmenau hat tüchtig an Fahrt gewonnen: Gestern Abend wurde in einer Doppelsitzung von Bau- und Vergabe- sowie dem Wirtschafts- und Verkehrsausschuss ein umfassendes Konzept für die nächsten Jahre vorgestellt. Schwerpunkte sind dabei die konfliktfreie Führung der touristisch überregional bedeutsamen Radwege, die Anbindung der Ortsteile und ein möglichst reibungsloser Verkehr zwischen Innenstadt und Campus. Während der durch die geplante Fuß- und Radbrücke über das Bahnhofsgelände in greifbare Nähe gerückt ist, werde im Stadtgebiet ein zum Teil "erheblicher Aufwand" dafür nötig sein, schätzte Wirtschaftsausschussvorsitzender Michael Fischer (CDU) ein. Defizite zeigte Dr. Klaus Ahner vom Ingenieurbüro "Verkehr 2000" vor allem im Bereich des Anschlusses der Lindenstraße an die Überführung am Tannewehr und weiter Richtung Waldstraße auf. Konflikte seien auch im Bereich der Erfurter Straße gen Ilmenau-Roda und beim Zusammentreffen der Bundesstraßen 4 und 87 vorhanden. Er riet zudem zur Berufung eines Beauftragten der Stadt für Angelegenheiten des Radwegenetzes.Die Ausschussmitglieder äußerten sich gestern wohlwollend zu dem Konzept. "Was lange währt, wird endlich gut", bemerkte Helmut Krause (Bürgerbündnis) und riet zu kurzfristigen Entscheidungen mit Blick auf den zweiten Bauabschnitt in der Schwanitzstraße. Johannes Höfert vermisste Aussagen zur entgegengesetzten Befahrbarkeit der Marktstraße. Laut Bauamtsleiter Uwe Wolf könnte das Konzept bereits in diesem Frühjahr vom Stadtrat beschlossen werden.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine 25.02.2008 (Onlineausgabe, Ilmenau)

Ilmenauer Oberbürgermeister malt tiefschwarz

Der für seine Visionen bekannte Ilmenauer Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber versuchte sich im Stadtrat am Donnerstag mal an einer Horrorversion des Genres. Kurzfassung: Die Einstellung von Arbeitslosen über das Kommunalkombi-Modell gefährdet die Zukunft der Stadt Ilmenau.

 

ILMENAU (thb). Sollte es tatsächlich so schlecht um Ilmenau stehen? Manch Stadtrat selbst aus den Reihen der CDU traute am Donnerstagabend seinen Ohren nicht, als OB Seeber auf eine Frage der Links-Abgeordneten Christine Spira antwortete. Die wollte lediglich ergänzend zu einer ersten Anfrage wissen, ob es eine Bedarfs- und Kostenplanung für dieses Instrument des zweiten Arbeitsmarktes gebe. Die Einführung der Kommunalkombi, so war der Horrorvision Seebers zu entnehmen, führt die Stadt direkt in den Untergang. "Dieses Modell geht mit einer wesentlichen Erhöhung des Lohn- und Gehaltsfonds einher. Das wiederum geht zu Lasten des Vermögenshaushaltes, der zum Teil durch Mitarbeiter unseres Hauses abgearbeitet wird, vielmehr aber noch durch die Wirtschaft der Stadt und der Region", erklärte der Oberbürgermeister und setzte wortgewaltig nach, dass eine Reduzierung des Investitionshaushaltes (für 2008 etwa neun Millionen Euro) eine verminderte Leistungsfähigkeit zur Folge habe, den Universitätsstandort Ilmenau gefährde und letztlich in den Ruin führe. Linke-Fraktionschef Klaus Leuner erwiderte, dass das ja wohl sehr schwarz gemalt sei - es müsse doch erst einmal darum gehen, grundsätzlich zu klären, ob die Anwendung des Kombimodells möglich sei. Das räumte dann auch Gerd-Michael Seeber ein, allerdings sei es schwer, solche Stellen passend zu besetzen.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine 22.02.2008 (Onlineausgabe, Ilmenau)

Der richtige Köder

Problematik Studenten und Hauptwohnsitz: Die anvisierten 2000 Anmeldungen nicht erreicht. Weiter lesen ...

 

Quelle: Thüringer Allgemeine 06.02.2008

Seilbahn auf den Kickelhahn

Aktuell heiß diskutiert: Soll es eine Seilbahn auf den Kickelhahn geben?

Schon sind 50.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie im Haushalt vorgesehen (s. Freies Wort)

 

Und da fragt man sich vielleicht wie fett es Ilmenau eigentlich hat? Ob es nicht vielleicht innovativere Ideen gibt um mehr Touristen anzulocken? Ob man nicht vielleicht besser in vorhandenes Potenzial investieren sollte, z.B. indem man Ilmenau als Mountainbiking-Gebiet fördert? Ob Esel, wie z.B. bei der Wartburg, nicht eigentlich viel attraktiver, günstiger und nachhaltiger sind als die 165. Seilbahn in Deutschland? Oder das eine Seilbahn genau das richtige ist, was Ilmenau braucht, um die Stadt attraktiver zu machen. Der Erfolg der neuen Eishalle hat es schließlich vorgemacht.

 

Was denkt ihr? Braucht Ilmenau eine Seilbahn auf den Kickelhahn?

 

Nachtrag 24.01.2008: Auf dem Neujahrsempfang bezeichnet OB Seeber die Kritiker der Seilbahn, insbesondere den Stadtrat, als konservativ, kleinkariert und fortschrittsfeindlich (s. Thüringer Allgemeine).

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